Landeskundliches
Lernen und Lehren muss sich auf die Lernenden und deren Voraussetzungen einstellen. Das können
zum einen lernstufen- und altersabhängige Lernervoraussetzungen sein. Buttjes schlägt
zum Beispiel vor, im Anfangsunterricht vor allem das Bewusstsein für sprachlich-kulturelle
Differenzen zu entwickeln und erste Eindrucke abweichender kultureller Erfahrungen bei der
Begegnung mit dem anderen Sprachsystem zu sammeln. Am Ende der Sekundarstufe I sollen
dann die Jugendlichen interessierende sozialkündliche Themen (wie z.B. Adoleszenz, Minoritäten
u.a.) auf einem konkreten Kulturhintergrund behandelt werden. In der Sekundarstufe
II gehe es dann um berufsorientiertes, handlungsspezifisches landeskundliches Wissen (Buttjes 1989,
117/118).
Lernervoraussetzungen
beachten heißt aber auch, das Bild vom Zielsprachenland, das der Lerner (durch eigene
Erfahrungen, Medien oder Unterricht vermittelt) im Kopf hat und mitbringt in den Unterricht,
ernst zu nehmen:„Die Bilder,
die einer vom fremden Land hat, haben oft mehr mit dem eigenen Kopf zu tun als mit der
fremden Wirklichkeit... Jeder, der
Deutsch lernt, bringt schon Vorstellungen über die Deutschen und die deutsche Sprache in den Unterricht mit, Erfahrungen (z.B. mit
deutschen Touristen), Ängste (vor der ‘schweren’ Sprache), Klischees und Vorurteile" (Krumm 1992, 16).