Klischee
Ein Klischee nennt man umgangssprachlich auch eine „Schubladisierung".
1.
Mädchen sind eitel.
2. Frauen sind für die Kleinkindererziehung
geeignet; für die obere Schulstufe sind Männer vorzuziehen.
3. Juden sind laut.
4. Italiener singen immer.
5. Jungen sind von Natur aus technisch
begabt.
6. Väter sind immer gestresst und haben
keine Zeit, sich zu Hause um etwas zu kümmern.
7. Italiener sind faul.
8. Was gesund ist, schmeckt nicht
besonders.
9. Mädchen sind von Natur aus fleißig, aber
nicht so intelligent.
10.
Frauen verstehen nichts von
Mathematik.
11.
Kinder gehen nicht gerne zur
Schule.
12.
Mädchen sind von Natur aus für
Hausarbeiten begabt.
Schreibe die Nummer des
Klischees auf, das im folgenden Text zum Vorschein kommt:
Heute Morgen musste der Wecker wieder einmal
Schwerstarbeit leisten, um mich aus dem Bett zu treiben. Blöde Schule, wer
steht dafür schon gern auf! 11_Vor der Badezimmertür durfte ich dann mit
mir Schlange stehen: Mein liebes Schwesterlein musste sich wieder einmal
stundenlang vor dem Spiegel anglotzen. Mädchen sind einfach eitle Ziegen!
___Das Frühstück ließ ich ausfallen, war sowieso Gewitterstimmung am Tisch. In
der Schule ging es gleich so weiter. Es war ein Krach wie in einer Judenschule,
als die Lehrerin reinkam. ___Die hatte in den ersten zehn Minuten überhaupt
«kein Brot gegen uns». Zum Glück kriegen wir in der nächsten Klasse einen
Lehrer. Für die Kleinen mag eine Frau ja noch taugen, aber bei uns Großen muss
schon ein Lehrer her. ___ Schließlich
haben wir vom nächsten Schuljahr an auch Algebra und Physik, da kommen Frauen
sowieso nicht mehr mit.___ Dann ging es unserem Italienerchen Alessandro an den
Kragen. Der hatte seine Hausaufgaben nicht gemacht. Wieder einmal typisch
Spaghetti, einfach zu faul für unser System.___ Sicher hat er den ganzen Nachmittag
auf seiner Gitarre rumgeklimpert und Canzoni gesungen. ___Zum Mittagessen gab
es bloß wieder lauter so gesundes Zeugs und trotzdem war Hochstimmung:
Schwesterherz brachte nämlich eine 6 im Aufsatz nach Hause. Die Seitenblicke
meiner Mutter habe ich schon richtig verstanden. Aber ich schlängle mich ganz
gut durch. Mädchen machen es halt mit Fleiß, ich mit Köpfchen. ___Schwesterchen
durfte dafür abtrocknen, dazu sind Mädchenhände besser geeignet. ___ Ich
bastelte am kaputten Bügeleisen herum, schließlich bin ich tagsüber der einzige
Mann im Haus. Wenn Paps am Abend vom Büro
nach Hause kommt, kann er sich mit solchem Haushaltskram nicht noch herumquälen.___
(aus: SPICK)
Ein Klischee im ursprünglichen Sinn
ist ein Begriff aus der Drucktechnik:
eine Druckvorlage, die immer wieder verwendet
wird und mit der Zeit Abnützungserscheinungen zeigen kann. Im übertragenen Sinn
ist es eine Vorstellung, die ungefragt übernommen und weitergegeben wird. Sie
ist oberflächlich und weit verbreitet. Ein Klischee kann positiv oder negativ
sein, aber immer ist es eine Verallgemeinerung und kein weiter Weg zum Vorurteil.
Schotten sind ... geizig............................
Deutsche
..............................................
Pfeifenraucher........................................
Zürcher
................................................
Rothaarige............................................
Blondinen..............................................
Professoren...........................................
Polizisten..............................................
Beamte.................................................
Politiker.................................................
Opel-Manta-Fahrer..................................
alte
Leute..............................................
Ein Vorurteil ist eine Vor-Verurteilung. Es ist sehr einfach, in Klischees
zu denken und zu reden, weil man dann weder selbst nachdenken noch etwas nachfragen oder
nachschlagen muss. Mit Klischees lässt sich alles einordnen und vieles entschuldigen.
Jungen sollen sich austoben dürfen, denn «Jungen sind aggressiv»; «Reichtum
macht auch nicht glücklich», also darf man die Armen arm sein lassen. «Mädchen
verstehen nichts von Technik», also sollen sie sich auch gar nicht damit abgeben.
«Die Schweiz ist sauber und reich,
produziert vor allem Schokolade und Käse, hat hohe Berge, viele Banken und
schmucke Dörflein» Das ist ein typisches Klischee. So sollen oder wollen die
Touristen es sehen. Klischees gibt es für jedes Land.
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