Man könnte wehmütig werden: Die
Zeit bleibt nicht stehen.Was gestern war, ist heute schon nicht mehr. Und was
heute ist, wird morgen nicht mehr sein. Alles hat seine Zeit. Wir können nichts
festhalten. Nur die Erinnerung bleibt. Immerhin! Alles hat seine Zeit – das
bedeutet aber auch, dass jeder Augenblick sein besonderes Gewicht bekommt.
Carpe diem, nutze den Tag – warum nicht die Seele baumeln lassen? Jetzt ist die
Gelegenheit – dann nutze sie. „Ich geb die Zeit – mach Du was draus." So lautet
die eigenwillige Aufschrift auf einer Stundenglocke, die der Besitzer eines
Landschlosses gießen ließ. Das Motto verweist auf den, dem wir nach biblischem Verständnis
unsere Zeit verdanken: Gott. Wer den Schlag dieser Glocke oder einer anderen hört,
soll an ihn denken. Terminkalender – in Buchform oder mit
elektronischer Datenverwaltung – haben etwas Verführerisches, als könnte ich über
meine Zeit verfügen. Dass dies nicht so ist, müssen Menschen immer wieder
erfahren, wenn sie – durch einen Unfall oder eine Krankheit – von einem
Augenblick auf den anderen aus ihren Plänen herausgerissen werden. Schon Kinder
leiden unter Terminstress: Schule, Hausaufgaben, Reitunterricht, Klavierstunde,
Nachhilfe – das ist nur schwer unter einen Hut zu bekommen. Und die
Erwachsenen: Jede Minute zählt. Bloß nicht das Meeting verpassen. An der Börse
kommt es auf die Sekunde an, die Gewinn oder Verlust einbringen kann. Zeit ist
Leben – und das lässt sich mit Geld nicht aufwiegen. Wenn sich jemand Zeit für
einen Menschen nimmt, dann sind es oft diese Erfahrungen, ob am Krankenbett oder
bei Verliebten, die das Leben lebenswert
machen. Unsere
Zeit in Gottes Händen. Wer in diesem Bewusstsein lebt, der muss keine Angst
haben, wenn Gott eines Tages fragt: Ich gab dir die Zeit – was hast du daraus gemacht?
In dieser Broschüre kann man mehr
über die gesegnete Adventszeit lesen >>
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