Wenn die Möpse Schnäpse trinken
Wenn die Möpse Schnäpse trinken,
wenn vorm Spiegel Igel stehn,
wenn vor Föhren Bären winken,
wenn die Ochsen boxen gehn,
wenn im Schlafe Schafe blöken,
wenn im Tal ein Wal erscheint,
wenn in Wecken Schnecken stecken,
wenn die Meise leise weint,
wenn Giraffen Affen fangen,
wenn ein Mäuslein Läuslein wiegt,
wenn an Stangen Schlangen hangen,
wenn der Biber Fieber kriegt,
dann entsteht zwar ein Gedicht,
aber sinnvoll ist es nicht!
Das Wasser
James Krüss
Vom Himmel fällt der Regen,
und macht die Erde naß,
die Steine auf den Wegen,
die Blumen und das Gras.
Die Sonne macht die Runde
in altgewohntem Lauf
und saugt mit ihrem Munde
das Wasser wieder auf.
Das Wasser steigt zum Himmel
und wallt dort hin und her,
da gibt es ein Gewimmel
von Wolken grau und schwer.
Die Wolken werden nasser
und brechen auseinander
und wieder fällt das Wasser
als Regen auf das Land.
Der Regen fällt ins Freie
und wieder saugt das Licht.
Die Wolke wächst aufs neue
bis daß sie wieder bricht.
So geht des Wassers Weise:
es fällt, es steigt, es sinkt
in ewig gleichem Kreise
und alles alles trinkt.
Der Sperling und die Schulhofkinder
James Krüss
Ein Sperling, der von ungefähr
zu einem Schulhof kam,
erstaunte über das, was er
auf diesem Hof vernahm.
Ein Mädchen sprach zu Meiers Franz:
"Du alter Esel du!"
Da sprach der Franz:"Du dumme Gans
bist eine blöde Kuh!"
Der Walter sprach zum dicken Klaus:
"Mach Platz, du fetter Ochs!"
Da rief der Klaus:"Du fade Laus,
paß auf, daß ich nicht box!"
Zum Peter sprach Beate nun:
"Du Affe, geh hier weg!"
Da rief der Peter:"Dummes Huhn,
ich weiche nicht vom Fleck!"
Der Sperling meint er hör nicht recht.
Es tönte allenthalb:
"Du Schaf! Du Floh! Du blöder Hecht!
Du Hund! Du Schwein! Du Kalb!"
Der kleine Sperling staunte sehr.
Er sprach:"Es schien mir so,
als ob ich auf dem Schulhof wär;
doch bin ich wohl im Zoo!"
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