"Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen!" Dieser Satz stammt von Matthias Claudius (1740-1815).
Gutes Benehmen ist wieder in, das zeigt auch die steigende Anzahl von Benimmkursen. Doch im Ausland lauern die Fettnäpfchen: was zu Hause zum guten Ton zählt, muss im Ausland noch lange nicht richtig sein. Was Sie wo beachten sollten, haen wir für Sie zusammengestellt. l Die Begrüßung. Händeschütteln ist in Asien eher selten. Japaner verneigen sich höflich voreinander. Auch in Thailand reicht man sich nur selten die Hände. Eher faltet man sie und verneigt sich leicht. Inder begrüßen sich mit aneinander gefalteten Händen in Brusthöhe. Dann werden sie langsam bis zur Stirn gehoben. Per Handschlag begrüßt man allenfalls Männer. Als Mann einer Frau die Hand zu reichen, gilt in islamischen Ländern als grober Fehler. Viele Marokkaner legen die Hand aufs Herz. Sie drücken so ihre Wertschätzung und Anerkennung aus. Überall gilt: Kumpelhaftes Schulterklopfen ist unhöflich! Tipp: Fragen Sie direkt nach der Ankunft die Reiseleitung. Beobachten Sie die Menschen, bevor Sie selbst aktiv werden. l Tischsitten. Auch die Tischsitten sind oft ganz verschieden von den unseren. In der Dominikanischen Republik ist Zahnstochern beim Essen verpönt! In Japan schickt es sich nicht, sich am Tisch die Nase zu putzen, dafür gibt es die Toilette... Fehlt in islamischen Ländern das Besteck, wird mit der Hand gegessen, allerdings nur mit der rechten: die Linke gilt als unrein. Brot wird als "Ersatzlöffel" benutzt. Jedoch darf ein und dasselbe Stück nicht mehrmals verwendet werden. Tipp: Fragen Sie einen Kellner im Hotel, der kennt sich mit Sicherheit aus. l Tägliche Umgangsformen. Vor allem in islamischen Staaten zieht man zu vielen Anlässen die Schuhe aus, sie gelten als unrein. Deshalb: Vor dem Betreten von Moscheen oder Privatwohnungen: Raus aus den Schuhen! Es ist außerdem unhöflich, mit den Schuhsohlen auf andere Leute oder sogar den Gastgeber zu zeigen. Setzen Sie sich im Schneidersitz hin. Wer in China zu Besuch eingeladen wird, sollte der Dame des Hauses auf keinen Fall Blumen mitbringen. Mit frischen Blumen ehrte man bis vor kurzem nur die Toten. In Japan ziemt es sich nicht, mit dem Finger auf etwas zu zeigen, das gilt besonders für Menschen! In buddhistischen Ländern ist es unhöflich, jemandem permanent in die Augen zu schauen. Auch sollte man möglichst nicht mit dem Fuß auf etwas zeigen, zum Beispiel Bodenmosaike oder ähnliches. Besonders wichtig: Der Kopf ist ein heiliger Teil des Körpers, hier sitzt die Seele. Deshalb darf er von niemandem berührt werden, auch Kindern deshalb besser nicht den Kopf tätscheln. Auch in Indien darf der Kopf des Menschen nicht berührt werden, um ihn rein zu halten. Tipp: Erste Informationen bieten viele Reisekataloge. l Das andere Geschlecht. Im Umgang mit dem anderen Geschlecht lauern nicht nur Fettnäpfchen, das kann auch gefährlich werden. Wer sich in Thailand als Frau "oben ohne" sonnt, erhält ein Einreiseverbot. In Malaysia wird Sex in der Öffentlichkeit mit 20 Jahren Haft oder Prügelstrafe geahndet. Vorsicht auch in Singapur: Wer sich all zu freizügig zeigt, macht wohlmöglich schnell Bekanntschaft mit dem Rohrstock. Auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist nicht alles möglich. Frauen, die sich oben ohne sonnen, können im Gefängnis landen. In Florida nimmt man es - anders als bei den Wahlen -besonders genau: 80 Prozent von Po und Busen müssen bedeckt sein. Im Zweifelsfall misst die Polizei nach! Unverheiratete Paare sollten sich gut überlegen, wo sie in den USA Urlaub machen. Geschlechtsverkehr vor der Ehe ist in neun Staaten (noch) verboten. Tipp: Jedes Urlaubsland hat in Deutschland Fremdenverkehrs-Zentralen. Die geben gern Auskunft, schicken Info-Material zu. Adressen und Telefonnummern gibt es im Reisebüro. Bei kniffligen Fragen wenden Sie sich vor der Reise an die jeweilge Botschaft.
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